SPD Lilienthal stellt sich gegen seismische Messungen

Die DEA hat angekündigt, zu Beginn des neuen Jahres seismische Messungen in der Region durchzuführen. Es ist zu befürchten, dass sich eine Erdgasförderung nach erfolgten Messungen kaum noch verhindern ließe.

Von den negativen Auswirkungen wäre die gesamte Region betroffen. Was das bedeutet, ist an anderen Orten bereits zu sehen, zum Beispiel in Langwedel oder in der Gegend um Rothenburg. Dort kommt es immer wieder zu Erdbeben durch die Förderung, zahlreiche Gebäude wurden bereits beschädigt. Auch wird bereits über Probleme mit der Entsorgung des giftigen Lagerstättenwassers, über vergiftete Böden und Wasser berichtet. Es besteht die Vermutung, dass dies auch in Verbindung stehende mit der erhöhte Anzahl an Krebserkrankungen.

Die SPD Lilienthal lehnt aus diesen Gründen eine mögliche Erdgasförderung wie auch eine Verpressung von Lagerstättenwasser in der Region ab.

Um eine gesicherte Energieversorgung zu gewährleisten wird laut Bergrecht den Bergbaukonzernen, wie der DEA, ein Vorrecht gegenüber Grundstückeigentümern und Gemeinden einräumt. Die Förderung von Rohstoffen kann auch gegen deren Willen betrieben werden. Dieses Gemeinwohlziel ist jedoch nicht mehr aktuell.

Denn die Förderung ist im Jahr 2018 überhaupt nicht mehr erforderlich. In Niedersachsen wird L-Gas gefördert, welches ein Auslaufmodell ist. Bis 2030 wird eine komplette Umstellung auf H-Gas erfolgen, welche bereits weit fortgeschritten ist. In Lilienthal ist die Umstellung bereits umgesetzt. Das Gemeinwohlinteresse auf Zugang zu heimischen Gasvorkommen, womit die Einschränkung von Kommunen und Privatpersonen begründet wird, ist damit überholt.

Die Gefahr möglicher gravierender Umwelt- und Gesundheitsschäden für die Menschen ist  nicht zu rechtfertigen. Das Interesse der Konzerne an wirtschaftlicher Tätigkeit darf nicht über die berechtigten Interessen der Bürgerinnen und Bürger an einer intakten und lebensgerechten Umwelt gestellt werden.

Wir fordern alle Verantwortlichen daher auf, keine weiteren seismischen Messungen zuzulassen.

Darüber hinaus wird die SPD Lilienthal die niedersächsische Landesregierung auffordern, die Bergbaugesetzgebung nachfolgend zu ändern: Die Öffentlichkeit ist früher über geplante Vorhaben zu informieren ist, es sind verpflichtende Umweltverträglichkeitsprüfungen durchzuführen und betroffene Kommunen müssen ein Mitspracherecht bei künftigen Vorhaben erhalten.